More purposeful use of algorithmic innovations for getting a sustainability self-assessment tool

2021
Künstliche Intelligenz (KI) besitzt das Potenzial, eine lösungsorientierte treibende Kraft bei der Bewältigung unserer größten Herausforderung – der Klimakrise – zu sein. Das Problem des Klimawandels ist vielschichtig, weshalb die soziale Verantwortung von Führungskräften und das Bewusstsein von Verbrauchern steigen müssen, damit sich kollektiv mit ihm auseinandergesetzt werden kann.

More purposeful use of algorithmic innovations for getting a sustainability self-assessment tool

Case study of major fashion actors to raise AI design competences and responsible consumer integration to tackle the climate crisis. 

Wir haben zehn Jahre Zeit, um uns vor irreversiblen Schäden durch die Klimakrise zu schützen, was eine nachhaltigkeitsorientiertere Veränderung der Vorgehensweisen verantwortlicher Unternehmen und dem Konsumverhalten der Verbraucher:innen erfordert. Dies ist gerade für die Modebranche relevant. Doch bei einer Analyse der führenden Unternehmen und digitalen Pionier:innen im Modehandel zeigt sich, dass die Pionier:innen digitaler und algorithmischer Innovation (KI-Akteur:innen) der Modebranche die Emissionen ihrer Wertschöpfungsketten bisher nicht aufgeschlüsselt haben, was es unerreichbar macht, einen Richtwert zu setzen, um sie zu reduzieren und bis 2030 unter dem 1,5-Grad-Limit zu bleiben. Bisherige Praktiken und Strategien des Einsatzes von algorithmischer Technik und algorithmischen Nudging tragen eher dazu bei den Überkonsum zu fördern und ebenso die globalen Gesamtemissionen zu erhöhen.

Dieser Beitrag legt anhand einer ersten qualitativen Analyse der Praktiken der Pionier:innen nahe, dass KI-Modeakteur:innen ihre algorithmischen Innovationen (ALIN) auf Basis von Daten zur Nachhaltigkeitsorientierung der Kund:innen anpassen können. Sie können sich stärker strategisch an den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) orientieren, verantwortlich handeln und so verantwortungsvolle Produktion und Konsum fördern. ALIN wird hier als neu eingeführte (Kombinationen von) eingesetzte problemlösende algorithmische Technologien definiert. In diesem Zusammenhang lautet die Forschungsfrage: Erheben KI-Modeakteur:innen Nutzerdaten von ihren nachhaltigen Kund:innen, um ihre ALIN entlang der SDGs einzusetzen? Wie können sie ihre Orientierung an den SDGs einschätzen? Die Arbeit führt eine multiple eingebettete Fallstudie von KI-Modeakteur:innen durch, um diese Hypothese zu testen. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Pionier:innen ihre Technologien noch nicht in dem Ausmaß nutzen, wie dies möglich wäre. Erste Analysen und Gespräche zeigen auch, dass algorithmische Innovationen und Techniken noch nicht reflexiv im Sinne der SDGs genutzt werden, da beispielsweise noch keine Nutzerdatensätze für nachhaltige ALIN existieren. Des Weiteren erhält diese Einschätzung eine qualitative Validierung durch (KI-)Expert:innen, die für eine ökonomische Einschätzung des Standes nachhaltiger algorithmischer Innovationen befragt wurden.

Basierend auf den Erkenntnissen der Analyse/Fallstudie wird ein Nachhaltigkeits-Selbstbewertungs-Tool entwickelt, das u.a. auf den KI-Prinzipien der OECD basiert und die nachhaltige KI-Designkompetenz von KI-Mode-Akteur:innen steigert, und ihnen dabei helfen kann, die ohnehin erhobenen Kund:innendaten positiv für mehr nachhaltige Entwicklung zu nutzen.

 

Melenie Hecker